Vereinsausflug 2014 Spargel-Bruchsal-Speyer - 18.05.2014
Was sind 100 Menschen, zwei voll besetzte Reisebusse und jede Menge Gesprächsstoff?? Ausflüge beim Verein für Obstbau, Garten und Landschaft Linsenhofen e.V..
Kürzlich begab sich die Reisegesellschaft VOGL auf große Fahrt, auf die Spuren des Spargelanbaus.
Der Weg führte nach Bruchsal. Direkt am Schloss pickte jeder Bus eine begnadete Führerin auf, die so manche Geschichte zu erzählen wusste. Das Schloss Bruchsal, ab 1722 erbaut durch Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn war bis 1802 Heimat von vier Fürstbischöfen. Doch Fürstbischof war in dieser Zeit kein einfacher Beruf, denn Kriege, Plünderungen und Zerstörung, ausgelöst durch den Badischen Erbfolgekrieg, nahmen bis zur Säkularisation und der Absetzung der Fürstbischöfe kein Ende. Gebeutelt von mehreren Aufständen der Badischen Revolution bietet Bruchsal seit 1848 seinen Bösewichten eine neue Heimat. Das Café Achteck, die Justizvollzugsanstalt Bruchsal, gibt nach mehreren Aus- und Anbauten, 600 Gefangenen Platz um über ihre Machenschaften nachzudenken.
Doch in Bruchsal gibt es mehr als nur ein Schloss und einen Knast. In Bruchsal ist Europas größte Spargelbörse. Die Obst- und Gemüse- Absatzgenossenschaft Nordbaden (OGA) versteigert still und leise im Veilling-System tonnenweise 22cm lange und im durchschnittlichen Mittel 18-24mm dicke weiße Spargel-Stangen. 16 Erzeugerbetriebe liefern, angebaut auf 900 Hektar lockerem Sand der Rheinebene, zwischen Darmstadt und Rastatt, jährlich 3500- 4000 Tonnen Spargel. Der Spargel -Asparagus officinalis- ein aufwändiges, aber sehr gesundes und schmackhaftes Gemüse. Kein Gemüse bietet mehr Vitamine und Inhaltstoffe, bei einem Hauptbestandteil von 95% Wasser, als der Spargel. Seine heilende Wirkung machte den Spargel bekannt. Schon die alten Griechen begannen ihn zu kultivieren und an betuchten Festtafeln zu genießen. Durch die Römer kam der Spargel auch zu uns, verschwand jedoch vom Tisch und war lange Zeit nur als Heilpflanze bekannt.
Heute feiert das Königliche Gemüse eine wahre Renaissance. Moderne und maschinelle Anbauverfahren machen den Spargel für jedermann erschwinglich. Die bewusstere Ernährung und die entschlackende Wirkung nach den fetten Wintermonaten halten den Spargel hoch im Kurs.
Dennoch, Spargelanbau ist und bleibt ein arbeitsintensives Geschäft. Nur mit einem speziellen Verfahren und bestimmten Samen lassen sich die Pflanzen vermehren, die dann 25 cm tief, in Reihen gepflanzt werden. Ist der Spargel in der Erde wartet der Bauer 3 Jahre bis er genau über den Pflanzen einen Damm ausformen kann, in dem der Spargel dann seine Sprossen treibt. Beinahe 50 cm Erde bedecken den Spargel der nun zum ersten Mal angestochen wird. Erst im fünften Jahr kommt der Spargel in die Vollernte und wird früh morgens und abends gestochen. Bei guter Pflege hält ein Spargelbeet bis zu 12 Jahre durch, bevor es wieder mehrere Jahre benötigt um auf dem gleichen Feld wieder Spargel anzubauen. Der Spargel sondert während seiner Kultivierung Stoffe aus, die neue Spargelpflanzen sofort verkümmern lassen würden. Erst wenn diese abgebaut sind kann eine neue Spargelkultur Einzug halten.
Und nun die Kunst des Spargelstechens: Man sucht den Damm nach Rissen oder kleinen Dellen, unter denen sich die Spargelspitzen befinden, ab. Setzt die Finger an und gräbt im lockeren Sand entlang des Triebs nach unten. So tief, dass der Spross mit dem Spargelstechwerkzeug über der Wurzel getrennt werden kann. Anschließend verschließt man das Loch wieder und sucht die nächste Spitze. Der Tagesrekord eines Spargelstechers liegt in Bruchsal bei 180kg!! 4-5 kg in der Stunde sollte ein Spargelstecher ernten um einen Erlös von ca. 5,80 Euro zu verdienen. Unsere ersten praktischen Versuche dauerten etwas länger. Übung macht den Meister und die Spargelstecher haben Heimvorteil, denn jeder ist für seine Reihen verantwortlich und weiss somit was wo wächst.
Beeindruckt von den Spuren des Spargels, führte der Weg nach Speyer. Neben der malerischen Altstadt und der bedeutendsten Wasserstraße Europas, dem Rhein, wartet Speyer mit der heute größten romanischen Kirche Europas. Der Kaiserdom ist seit 1981 UNESCO Weltkulturerbe und kann auf eine beinahe 1000 jährige Geschichte blicken. Doch nicht nur der Dom, Speyer selbst ist eine der ältesten Städte Deutschlands und spielte in der Geschichte Deutschlands eine wichtige Rolle. Geprägt von den Deutschen Kaisern, mehreren Reichstagen des damals noch Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation fühlt man sich auf besonderem Boden. Der Rhein als Lebensader, Völkerverbindender und sagenumwobener Strom lädt ein zum flanieren in die Zeiten weit vor unserem heutigen Horizont.
Mit einer Schifffahrt in den Reffenthaler Altrhein, erhaltenes „Übrigbleibsel“ nach der Rheinbegradigung und heute Lebensraum vieler Vögel und Fischarten, die den Auwald schätzen, endete der diesjährige VOGL Ausflug.
Die Reisegesellschaft VOGL trägt viele Eindrücke mit zurück in die Heimat und bedankt sich mit einem herzlichen Dankeschön an die Organisatoren dieses herrlichen Tages, sowie an das traumhafte Wetter.
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