Schnittunterweisung – 9. November 2024
Auf der im März 2023 gepflanzten Fläche „Kutzenbach“ bekamen die inzwischen sehr gut angewachsenen Jungbäume den ersten Erziehungsschnitt.
Zu Gast in Linsenhofen war Markus Zehnder, Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau im Zollernalbkreis, Fachbuchautor und Streuobstbegeistert.
Sein erster Blick, getreu dem roten Faden, war Markus Zehnder auf den Baum als junge Pflanze im Ganzen. Die sogenannte Baumansprache gibt einen ersten Eindruck über Zustand des Baumes und verbindet den ganzheitlichen Zustand von der Krone bis zu den Wurzeln.
Beim ersten Kandidaten ist darum gleich aufgefallen, dass niemand übers Jahr den Stammfuß vom Grasbewuchs befreit hat und bei ganz nahem hinsehen, dass sich im Wurzelbereich eine Wühlmaus eingenistet hat. Zwei Faktoren die das Wachstum, vor allem in den ersten Jahren, stark beeinträchtigen. Gras ist Konkurrenz in der Nährstoffversorgung gegenüber dem Baum und darum in Form einer Baumscheibe, kurz zu halten. Die Wühlmaus freut sich über die zarten und jungen Triebe der Wurzel, die sie unterirdisch verspeist und somit dem Baum die Versorgung mit Nährstoffen aus dem Boden verringert.
Ein Blick auf den Stamm zeigte hier keine Schadstellen. Oft kann an jungen Bäumen jedoch die Rinde von Tieren abgefressen oder vom Rehbock abgeschabt sein. Ein weiteres Todesurteil, denn unter der Rinde liegen die Hauptversorgunslinien mit Nährstoffen von der Wurzel in die Krone und von der Krone zur Wurzel. Ist die Rinde beschädigt, sind diese Versorgungslinien unterbrochen und der Nährstoffaustausch findet nicht mehr statt.
Markus Zehnder empfiehlt außerdem die Stämme mit einem Weißanstrich aus Kalk zu behandeln. Weißer Kalk verringert bei Sonneneinstrahlung, durch Reflexion, die hohen Temperaturunterschiede zwischen Sonnenseite und Schattenseite, verringert die Temperaturzunahme der dunklen Rinde und kann eventuelle Schadstellen, Bissstellen von Tieren, versiegeln.
Die Krone der jungen Bäume steht nun am Ende des zweiten Wuchsjahres nach der Pflanzung und dem damals ausgeführten Pflanzschnitt chaotisch da. Die grundlegenden Schnitte, die Festlegung der Leitäste und der Stammverlängerung, der führenden Mitte wurden beim Pflanzschnitt in die Wege geleitet. Nun gilt es diese Äste, dem roten Faden folgend, systematisch weiter zu festigen, freizustellen und durch gezielten Anschnitt zum Wuchs anzuregen, sodass ein festes, tragfähiges, lichtes und stabiles Kronenwerk entsteht. So können wir als Mensch dem Baum helfen nicht nur Früchte zu erzeugen, sondern besonders schöne, große und schmackhafte Früchte zu erzeugen.
Ein Obstbaum benötigt von Natur aus keine besonderen Schnittmaßnahmen, um Früchte zu erzeugen, die Natur regelt das von alleine. Allerdings sind die Früchte von nicht geschnittenen bzw. nicht erzogenen Bäumen in Form und Größe, Ertragmenge, Ertragstabilität, Frucht- und Baumgesundheit und Erntetechnik etwas im Hintertreffen gegenüber erzogenen Bäumen.
Mit den Worten von Markus Zehnder: „das ist auch nur ein Mensch“.
Und so vergingen 2,5h hochinteressanter Input wie im Fluge.
Wir bedanken uns sehr bei Markus Zehnder für die vielen Einblicke in seine Welt des Baumschnittes und der Pflanzenkunde. Er ist wahrlich ein begnadeter Experte, der es versteht, sein Wissen mit Begeisterung weiterzugeben.
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