Beerenschnittkurs - 13.09.2017
Langsam hält auch der Herbst im Täle ein. Bei kühler, regnerischer Witterung trafen sich 26 Interessierte, um in der Beerenobstanlage von Doris Eberspächer einen Beerenschnittkurs abzuhalten. Beerenexpertin Doris Eberspächer erklärte die verschiedenen Erziehungsformen der kultivierten Beerensorten. Die bekannteste Erziehungsform ist der Rundbusch, der in den meisten Hausgärten, vor allem bei den Johannisbeeren, vorzufinden ist. Bei Doris Eberspächer reifen die Johannisbeeren in Spalierform. Das Spalier bietet den Vorteil, dass die einzelnen Zeter luftiger und lockerer wachsen können, besser vom Sonnenlicht erreicht werden und als Ganzes einfacher zu ernten sind. Allerdings benötigt das Spalier, im Gegensatz zum Rundbusch, ein führendes Drahtgestell. Bei beiden Erziehungsformen ist der Schnitt gleich. Es sollte nach Möglichkeit, immer gleich nach der Ernte geschnitten werden. Dabei ist zu beachten, dass die Johannisbeeren am 1-jährigen Holz die Früchte für das nächste Jahr bilden. Damit der Johannisbeerstrauch nicht veraltet, sollten die bestehenden Bodentriebe alle 4-5 Jahre auswechseln werden. Es wird immer der älteste Trieb herausgeschnitten. Von den jährlich neu getriebenen Bodentrieben wird nun einer nach oben gezogen. Auf diese Art kann ein Johannisbeer-Strauch gut und gerne 20 Jahre oder älter werden.
Die Stachelbeere, der Name erwähnt es, hat fiese Stacheln an den Ästen, mit deren Hilfe sich der Busch vor der Beerenernte schützen möchte. Doch da die Stachelbeere eine so leckere Frucht ist, gibt es auch hier eine clevere Möglichkeit mit der richtigen Erziehungsform und einem modifizierten Schnitt die lästigen Spitzen im Zaum zu halten.
Bei den Sommerhimbeeren wurde die Erziehungsform im V-System begutachtet. Die Sommerhimbeeren sind die ersten Himbeeren im Jahr, die auf den Markt kommen. Um die Entwicklungs- und Reifezeit so kurz zu halten, sind die Ruten der Sommerhimbeere auch über den Winter im Drahtgestell vorzufinden. Nach der Ernte werden hier, ähnlich der Johannisbeere, die abgetragenen Triebe herausgeschnitten. Die Beeren reifen im nächsten Jahr an den diesjährigen, neu gebildeten Trieben. Die Herbsthimbeere, als später reifende Art, hat mehr Entwicklungszeit zur Verfügung. Ihre Fruchtriebe kann sie jedes Jahr neu bilden und trotzdem reife Früchte liefern. Nach der Ernte im Herbst, werden alle Fruchttriebe bodennah abgeschnitten.
Über einen kleinen Abstecher zu den Erdbeeren, die nächstes Jahr ihre Früchte tragen, ging der Weg weiter zu einem kleinen Imbiss.
Der interessante Vortrag über die Kultivierung von verschiedensten Beerenarten und Beerensorten wurde mit dankendem Beifall für Doris Eberspächer und einem Austausch von Fragen und Antworten beendet.
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