Linsenhofen, Dorfgeschichten und Geschichte – 22.07.2022
Bauten, Traditionen, Gewerbe
Die Gäste- und Landschaftsführerin und Biosphärenbotschafterin Liane Elbe hat sich mit der Geschichte und den Geschichten Linsenhofens intensiv beschäftigt. Zusammen mit einer Gruppe des Vereines für Obstbau, Garten und Landschaft Linsenhofen e.V. führte sie, gekleidet in Linsenhöfer racht, durch den Ortskern von Linsenhofen und hatte so manche Story aus früheren Zeiten zu erzählen.
Treffpunkt war an einem richtig schönen Sommerabend um 18.00Uhr am Bahnhof in Linsenhofen. Ein wahrlicher Segen für Linsenhofen und das Neuffener Tal, war der Bau der Tälesbahn. Seit über 100 Jahren hat Linsenhofen Anschluss an die große, weite Welt. Nicht weit vom Bahnhof, die Grundschule von Linsenhofen. Um- und angebaut bietet sie seit weit mehr als 100 Jahren den Schülern ein Dach überm Kopf.
Auf dem Weg zur Kirche, der Blick zur Burg Hohen Neuffen. Majestätisch thront sie auf exponierter Lage eines Zipfels des Albtrauf. Von ihren Herren wurde Linsenhofen erstmalig um das Jahr 1000 urkundlich erwähnt. Der Ursprung des Ortsnamen Linsenhofen ist dagegen nicht erklärbar. Es gibt viele Theorien, jedoch keine Tatsachen.
Die Linsenhöfer Sankt Georgs Kirche hat in diesen Tagen die Sanierung des Turmdaches überstanden. Auch der höchste Kirchturm im Neuffener Tal möchte für die kommenden Jahrhunderte hübsch gemacht werden, Und er kann sich sehen lassen mit seinen bunt glasierten Bieberschwanzziegeln die teilweise 400 Jahre alt sind.
Liane Elbe wusste so manches Zeichen und Geheimnis der alten Baumeister die sie an den Werken hinterlassen hatten zu erklären. Teilweise unscheinbar und doch voll Wissenswertem.
Die alte Schule, unweit der Kirche wurde abgerissen. Das Pausenbrot zur Stärkung der Gruppe gabs dafür vom VOGL.
Auch eine „Insel“ gibt’s in Linsenhofen. Heute ist der Zusammenfluss von Beurener Bach und Steinach teilweise unterirdisch verlegt. In der Vergangenheit gab es hier nur eine kleine Brücke die auf die „Insel“ führte.
An einem der einstmals über 70 gezählten „Brennhafen“ in Linsenhofen die so manche leckere Kirsche, Zwetschge, Birne oder Apfel in ein Destillat verwandelten, hielt auch der VOGL inne und bot eine Kostprobe.
Die Linsenhöfer Staren. Der Spitzname deutet auf den Reichtum an Kirschen hin. Und tatsächlich wurden die Linsenhöfer Kirschen bis weit ins Ländle hinein vermarktet, in Form von Früchten oder Destillaten.
Vorbei an der markanten Fachwerkfassade des Haus Buck, über eine der vier Steinach Brücken, am alten Rathaus vorbei, welches 1993 von Grund auf Saniert wurde und seither ein echtes Schmuckstück ist, ging es in Richtung Hummels Mühle. Die beiden großen holzbefeuerten Backöfen im alten Rathaus sind nebenbei auch noch zu erwähnen.
Die „Brech“, der Name für das Gebiet rund um die Mühle. Einstmals wurde dort Flachs gebrochen um ihn von den Webern in kalten und feuchten Kellern, unter widrigen gesundheitlichen Bedingungen zu Leinen verarbeiten zu können. Die Ära der Weber endete jedoch zurzeit als die Mühle ihr heutiges Angesicht erhielt, um die Jahrhundertwende.
Unweit der Mühle am Spielplatz stand der „Dreschschuppen“ mit der Dreschmaschine. Dort wurde das Getreide gedroschen, Korn von Stroh und Spreu getrennt. Nächtelang lief diese Maschine, denn tagsüber wurde das Getreide auf den Feldern gemäht.
Der Blick von hier fiel unverkennbar in die Linsenhöfer Weinberge. Z Laisahofa uf em Sand, wächst dr beschd em obra Land. Der Werbeslogan schlecht hin. Heute der einzige Anbauplatz für die Trauben, früher einer von vielen. Rund um Linsenhofen deuten noch heute Flurnamen auf den Reichtum an Weinbaufläche hin.
Die Kelter von Linsenhofen. Die größte im Täle, vielleicht auch die älteste, die mit einer dramatischen Geschichte und einer beispiellosen Rettung. Noch um die Jahrtausendwende ein dahinsiechender Ort ohne Nutzen. Abbruch, da einsturzgefährdet oder Renovierung?? Der Bürgerverein Kelter Linsenhofen leistete in tausenden ehrenamtlichen Stunden ganze Arbeit. Zusammen mit dem neu gestalteten Platz um die Kelter entstand eine Ortsmitte, ein Platz für so manche Veranstaltung. Und nicht zu vergessen die Mosterei. Wo früher 3 Kelterbäume zum pressen des Weines der umliegenden Trauben standen, steht heute eine kleine Packpresse für Apfel- und Birnensaft, Moschd.
Der sehr interessante und lehrreiche Rundgang durch einen kleinen Teil der Gassen von Linsenhofen endete im Schatten der von Kurtfritz Handel geschaffenen Linsenhöfer Wappenfiguren Josua und Kaleb mit der mannshohen Traube vor der Linsenhöfer Kelter.
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